Interview mit Lisa Mannhardt

- Studentin im Intensivstudium

Heute unterhalten wir uns mit Lisa Mannhardt über unseres 3-jährigen Kunststudiums. Lisa studiert seit 2021 Kunst in unserem dreijährigen Intensivstudium.

arte fact: Warum hast du dich dazu entschieden, Kunst am arte fact und nicht etwa an einer Universität oder Hochschule zu studieren?

Lisa: Das ist eine längere Geschichte. Noch während meines Bachelors an der Uni Bonn habe ich für mich festgestellt, dass mir der Zirkus in der Forschung zu blöd ist, parallel waren Kreativität und Geschichten immer sehr wichtig in meinem Leben. Ich habe also, nachdem ich während des Studiums bereits viel gemalt und fotografiert habe, eine Möglichkeit gesucht, mich in der Kunst weiterzubilden oder überhaupt erst mal die Grundlagen zu erlernen, während ich mit beiden Beinen fest im Berufsleben stehe.

arte fact: Unser 3-jährige berufsbegleitende Studium im arte fact bietet diese Möglichkeit. Aber wie sieht das in der Realität aus?

Lisa: Es ist fordernd, inspirierend und anstrengend. Tatsächlich empfinde ich persönlich die Wochenendseminare anstrengender, als unsere erste Arbeitswoche. Das liegt aber daran, dass ich persönlich nach einer Woche Arbeit nicht mehr so konzentriert am Wochenende durcharbeiten kann, wie es dann im Kurs plötzlich passiert. Eigentlich können wir auch Pausen machen, wenn wir die brauchen, aber meistens ist man von der ruhigen Atmosphäre schnell angesteckt und dann passiert es schon mal, dass man die Pause durcharbeitet.

arte fact: Welche Erwartungen hattest du an das Studium?

Lisa: Nach der Infoveranstaltung im Januar, dachte ich erst mal „ohha - das wird kein Spaziergang“. Das lag vor allem an meinem kreativen Prozess. Zu diesem Zeitpunkt, heute auch noch, habe ich mich als abstrakte KünstlerIn verstanden. Im Gegensatz zu heute habe ich mich nicht wirklich aus meiner Komfortzone gewagt. Die Konzeption des Studiums ist aber das genaue Gegenteil von meiner Komfortzone zu Hause im stillen Atelier. Das Malen in der Gruppe nach einem Thema und dann noch mit Pinsel kam mir fast unmöglich vor, aber der Wunsch sich weiter zu entwickeln war größer.

arte fact: Okay. Und jetzt nach fast einem Jahr Studium, wie hat sich diese Exkursion aus der Komfortzone auf deine Entwicklung ausgewirkt?

Lisa: Es ist wirklich eine angeleitete Exkursion aus der Komfortzone und obwohl ich gelegentlich völlig k.o. bin, bereu ich es nicht. Ich male nach wie vor am liebsten abstrakt, aber jetzt inkludiere ich andere Bereiche in meinen kreativen Prozess. Momentan führe ich ein beinahe tägliches Skizzenbuch, in dem ich Porträtskizzen anfertige. Außerdem habe ich angefangen die Abstraktion, die ich zuvor nur in der Malerei denken konnte, in meine Zeichnungen zu übertragen.

Was ich aber besonders schön finde, ist eine persönliche Weiterentwicklung, die ich beobachtet habe und mit der ich hoffentlich nicht allein bin. Vor dem Studium wusste ich, dass die Begriffe schön und hässlich Kunst nicht ausmachen. Ich war mir auch der Tatsache bewusst, dass es Darstellungsformen abseits der momentan vorherrschenden Darstellungsweisen, die wir dadurch ja auch sozial erlernen, existieren. Ich wusste das und trotzdem hab ich mich geärgert, wenn meine Arbeiten nicht so Top waren, wie wir es täglich auf Instagram und Co zu sehen bekommen. Es war frustrierend.

Jetzt im Studium arbeiten wir in unseren Seminaren alle zum selben Thema, dürfen uns aber ansonsten, abgesehen von ein paar Beschränkungen auf bestimmte Materialien, völlig frei entfalten in unserer Darstellungsform. Das fängt schon bei der Motivauswahl an. Durch diese dauernde Auseinandersetzung mit so vielen unterschiedlichen sich entwickelnden Handschriften fühl ich mich selber in meiner Art, Motive malerisch umzusetzen, viel wohler.

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Intensivstudium Malerei-Zeichnung