Erinnerung

Ein Beitrag von Dorotheé Irnich-Eßer

Jeden Donnerstagabend kamen in den 90-er Jahren eine buntgemixte Gruppe Menschen im Kunstforum in der Thomas-Mann-Straße zusammen, um gemeinsam zu zeichnen und zu malen. Eine von ihnen war ich.

Unser Dozent war Thomas.

Durch eine Zufallsbegegnung mit Thomas am Johannishof in Alfter ergab sich für mich der Einstieg in diese spannende und sehr inspirierende Zeit.

Dass sich daraus eine lange Freundschaft und kollegiale Zusammenarbeit entwickeln würde, ahnte ich damals nicht.

Ich mochte seinen freilassenden und gleichzeitig kritischen Blick auf meine Arbeiten und liebte die Begegnung und den künstlerischen Austausch mit den Menschen unterschiedlichster Kulturen und künstlerischer Motivationen.

So blieb ich viele Jahre.

Ich erinnere mich gerne an diese Zeit der Schulung, des Experimentierens und Entdeckens und an die vielen inspirierenden Impulse und Gespräche mit Thomas.

Der Alltag unterbrach irgendwann für einige Zeit diese schöne Gewohnheit, aber der Kontakt zu Thomas blieb.

Und so war er es, der mir irgendwann Lust machte wieder intensiver in die Malerei einzusteigen und auch er bestärkte mich in meinen Wunsch zur Weiterbildung als Kultur-Pädagogin.

Ein Weg, der mich dann noch einmal auf einer neuen Ebene mit der Kunst und mit Thomas verbunden hat und der uns durch die gemeinsam gegründete Jugendkunstschule vor neuen Aufgaben stellte.

Und so sehe ich im Rückblick auf die über dreißig gemeinsamen Jahre mit Thomas einen roten Faden.

Thomas setzte Ideen und Impulse in den Raum und ich griff sie auf. Wir waren ein Team, haben oft miteinander gerungen, waren nicht immer einer Meinung, haben aber immer Lösungen gefunden. Wir hatten viele gemeinsame Visionen und Ideen und viele davon sind umgesetzt und auf den Weg gebracht worden.

Er musste unseren gemeinsamen Weg leider verlassen....

Seine Visionen werden bleiben.....

und mich weiterhin begleiten.

 

Dorotheé Irnich-Eßer, Leiterin der Jugendkunstschule