Collage, Montage, Assemblage. Zur Geschichte eines künstlerischen Ausdrucksmittels. Vom papier collé zur Materialaktion

22. November 2025, 18:30 – 19:30 Uhr

Vortrag: Dr. Isabel Rith Magni, Kunsthistorikerin

Collage sei „die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich

provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden

Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene - und der

Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt“,

so definierte Max Ernst eine Technik, die im 20.Jahrhundert eine

großartige Bandbreite an Spielarten entfaltete, beginnend im Kubismus

über den Dadaismus und Surrealismus bis zum Nouveau realisme, der Pop

Art und Fluxus. Die Dekonstruktion und Rekombination von Bildfunden

wurde und wird bis heute auch gezielt eingesetzt, um politische Aussagen

zu treffen. Der Vortrag wird versuchen, dem ‚Funken Poesie‘ auf die

Spur zu kommen, denn „fast hat es den Anschein, als entsprächen diese

Techniken mit Schnitt und Zusammenfügung einmal mehr einem

zeitgenössischen Lebensgefühl. In einer heterogenen, in ihrer

Komplexität nahezu nicht mehr vollständig zu erfassenden Welt, erhält

das Fragment eine neue Funktion, zwischen Rekonstruktion und

Neuschöpfung von Ganzheiten.“, hieß es treffend im Einleitungstext zu

einem Ausstellungsprojekt zur gegenwärtigen Bedeutung der Collage (in

Ahlen und Herford, 2013-2014)

Standort:
Jugendkunstschule im arte fact
Heerstraße 84, 53111 Bonn